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Maunzig | Sophisticated Cat-Content

Im Cyberpunk auf leisen Pfoten – das Computerspiel Stray

E

s gibt Geschichten, die ihre Kraft dadurch entfalten, dass sie den Rezipienten die Welt mit anderen Augen sehen lassen. Doch Stray, ein Computerspiel des französischen Entwicklerstudios BlueTwelve, geht noch einen Schritt weiter: Es entführt seine Spieler in eine dystopische Zukunft, in der die einzigen Überlebenden Katzen sind. Indem der Spieler in die Rolle eben einer solchen Streunerkatze schlüpft, nimmt er zugleich ihre Perspektive ein. Während für so manchen Gamer die Anziehungskraft von Computerspielen darin liegt, einen Superhelden oder Auserwählten zu verkörpern, liegt der Reiz von Stray darin, sich einmal wie eine Katze fühlen zu können: Als ein kleines, flinkes und wendiges Tier, das weder Worte noch Superkräfte braucht, um eine Erzählung voranzutreiben, die gerade auch durch ihren außergewöhnlichen Protagonisten berührt.

Auf Samtpfoten durch die Ruinen

Als namenloser, rot-getigerter Held streift man in Stray durch ein verfallenes Stadtlabyrinth voller Neonlichter und mechanischer Wesen. Die Stadt, bevölkert von Robotern, ist von düsteren Geheimnissen und den Überbleibseln einer vergangenen Menschheit geprägt. Doch trotz der trostlosen Kulisse ist die Welt von Stray voller Charme und überraschender Schönheit – einer Ästhetik des Hässlichen, könnte man sagen.

Mit präzisem Design und einer Liebe zum Detail, wie man sie sonst nur von großen Kinoproduktionen gewohnt ist, gelingt es dem Spiel, die Bewegungen und das Verhalten einer echten Katze nachzubilden. Ob das Schärfen der Krallen an einer Couch, das Streifen durch schmale Gassen oder das Stoßen von Gegenständen von Tischen – jede Animation wurde mithilfe echter Katzen modelliert. Konkret ließen sich die Entwickler von Murtaugh und Jun inspirieren, zwei Katzen, die zum Team gehörten. Murtaugh, ein ehemaliger Streuner, diente als Hauptmodell für den tierischen Protagonisten – die wohl auch dadurch entstandene lebendige Authentizität spürt in jeder Szene von Stray.

Ein stiller Held, der Herzen erobert

Die Katze in Stray spricht nicht, sie denkt nicht in Worten – und doch gelingt es dem Spiel, eine emotionale Bindung herzustellen, die tief unter die Haut geht. Der Spieler bewegt sich durch die cyberpunkartige Welt von Stray mit dem Blick einer Kreatur, die klein, verletzlich und zugleich unfassbar wendig und anpassungsfähig ist. Es ist diese Perspektive, die den Spieler zwingt, die Umwelt anders wahrzunehmen: Ein Abgrund, der für einen Menschen unüberwindbar wäre, wird im Körper der Katze mit Leichtigkeit übersprungen; eine Pfütze lässt den Spieler einen Moment innehalten, damit der samtpfötige Held daraus trinken kann.

Begleitet wird die Katze von einem kleinen Roboter namens B-12, der als Übersetzer und Helfer dient. Doch es ist immer die Katze selbst, die mit ihrer stillen Präsenz die Bühne beherrscht. In einer Welt voller KI und Maschinen ist sie das Letzte an Natürlichkeit und Lebendigkeit das hier existiert. Dieser dystopische Unterton von Stray wirkt wie eine warnende Botschaft.

Begeisterung von Spielern und Presse

Die Veröffentlichung von Stray wurde von Fans und Kritikern gleichermaßen gefeiert. Während einige die präzise Umsetzung der Katzenbewegungen lobten, hoben andere die subtile, aber eindringliche Story hervor. “Ein Meisterwerk der Perspektive”, titelte ein Kritiker des Guardian und hob hervor, wie es dem Spiel gelingt, eine Geschichte ohne Worte zu erzählen. Die New York Times nannte Stray „eines der seltenen Spiele, das gleichzeitig tröstlich und verstörend wirkt“.

Auch unter Spielern entwickelte sich schnell eine Leidenschaft für das Spiel, die über das bloße Spielen hinausging. Auf Social-Media-Plattformen entstanden regelrechte Wellen von Fan-Kunst, Memes und – natürlich – Katzenvideos. Haustierbesitzer teilten Clips von ihren eigenen Katzen, die gebannt auf den Bildschirm starrten, wenn der Protagonist auf dem Bildschirm miaute.

Mehr als ein Spiel

Doch Stray ist mehr als nur gepflegte Unterhaltung für Gamer – es ist ein stilles Plädoyer für Empathie und ein Nachdenken über den Zustand unserer Welt. Die Menschheit ist im Spiel verschwunden, zurückgeblieben sind lediglich ihr Abfall und ihre Maschinen. Die Katze, die wie ein Relikt der Natur wirkt, wird zum Symbol für Widerstandsfähigkeit und Hoffnung.

Stray ist ein Spiel, das auf Samtpfoten daherkommt, aber tiefe Spuren hinterlässt. Es erinnert uns daran, wie es ist, klein zu sein in einer beschädigten, verlorenen und unbegreiflichen Welt – und wie man trotzdem einen Weg in ihr und letztlich aus ihr heraus finden kann. Eine Erfahrung, die uns als Menschen seltsam vertraut ist, auch wenn sie aus der Perspektive einer Katze erzählt wird.

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