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Maunzig | Sophisticated Cat-Content

Können Katzen lieben? Eine Liebeserklärung an die stille Zuneigung

Glückliche rot-weiße Katze schmiegt sich an eine Frau – Liebevolle Bindung zwischen Mensch und Tier.
K

atzen lieben dich nicht wirklich, sie sind zu unabhängig und egoistisch und manipulieren dich durch Schmeichelei nur zu ihrem eigenen Vorteil. Sätze wie diese bekommen Katzenliebhaber immer wieder hören, meist von Hundebesitzern, die ihre treuen Gefährten als Maßstab jeder tierischen Hingabe sehen. Doch wer mit einer Samtpfote lebt, der weiß: Die Zuneigung einer Katze ist anders – still, subtil und fast unsichtbar, wie ein sanfter Windhauch oder ein Kuss durch einen Schleier. Gerade darin liegt ihr Zauber. Katzenfreunde erkennen die Liebe ihrer Tiere in den ihnen eigenen kleinen Gesten, Blicken und Berührungen, die sich Außenstehenden oft nicht erschließen. Doch sind diese Formen der Äußerung von Verbundenheit weniger wert, nur weil sie nicht laut und offensichtlich sind? Nein, vielleicht sind sie sogar tiefgehender.

Liebe auf Samtpfoten

Das Zusammenleben mit einer Katze ist kein Miteinander im klassischen Sinne; es ist eher ein fragmentierter Ablauf gemeinsamer Erlebnisse, wobei der Mensch häufig das Gefühl hat, nur eine Art Gastrolle im Leben der Katze zu spielen. Katzenliebhaber berichten von einem ganz eigenen Universum, das Katzen mit ihrer Gegenwart eröffnen: Sie wählen ihre Plätze selbst, ihre Momente der Nähe, ihr Tempo. Ein Katzenfreund weiß, dass echte Nähe oft erst in den leisen Stunden der Nacht entsteht, wenn die Katze wie von unsichtbaren Fäden gezogen auf das Bett ihres Menschen springt, sich laut schnurrend in die Decke gräbt und dabei eine Wärme verbreitet, die mit Worten nur schwer zu beschreiben ist.

Das katzentypische langsame Blinzeln ist die wohl zärtlichste Form der Katzenkommunikation.

Die täglichen Rituale in denen Katzen mittels Blinzelns und Schnurrens eine Brücke zur Menschenseele schlagen, sind für jeden Katzenfreund unzweifelhafte Zeichen der Liebe. Es sind Momente, die nicht eingefordert werden können, sondern dem Menschen von der Katze geschenkt werden. Das typische langsame Blinzeln, das in der Katzenwelt ein Zeichen von Vertrauen und Ruhe ist, ist wohl auch die zärtlichste Form der Katzenkommunikation. Der Katzenliebhaber versteht es sofort und erwidert es reflexartig – eine wortlose Übereinkunft, ein stiller Pakt zwischen Katze und Mensch, wird so immer wieder aufs Neue besiegelt. Ein Pakt, der nicht von Besitzansprüchen, sondern von einer sanften, freilassenden Zuneigung lebt.

Liebe ohne Bedingungen und Erwartungen

Für Katzenliebhaber ist es gerade diese unaufdringliche Form der Zuneigung, die die Liebe einer Katze so besonders macht. Während Hunde oft bedingungslos ergeben sind, scheint die Katze sich Nähe bewusst auszusuchen und gewährt sie wie ein kleines Geschenk, das sie aus freiem Willen macht. Psychologen und Tierverhaltensforscher haben die Liebe von Katzen nach biochemischen und verhaltenspsychologischen Gesichtspunkten untersucht und bewertet. Aber für Katzenfreunde sind es die Alltagsszenen, die zählen: das sanfte Reiben des Köpfchens am Bein, das Schnurren, das wie ein kleiner Motor die Luft vibrieren lässt, und das beinahe meditative Sitzen neben oder auf dem Menschen, als wüssten die Miezen ganz genau, dass ihre bloße Anwesenheit tröstet.

Eine Katze liebt dich nicht weil sie es muss, sondern weil sie es will.

Natürlich ist die Katze auch Eigenbrötlerin und misstrauisch gegenüber Gefühlen, die sie nicht versteht. Eine Katze liebt dich nicht, weil sie es muss, sondern weil sie es will. Ihre Liebe ist keine Form von Abhängigkeit, sondern eine Wahl. In gewisser Weise sind Katzen die Philosophinnen des Tierreichs – sie lieben, aber sie fordern nichts; sie zeigen ihre Zuneigung in winzigen Gesten, doch sie brauchen keine Bestätigung. Es ist genau diese feine Balance, die Unabhängigkeit und Hingabe vereint, die den Katzenliebhaber so in den Bann zieht – ein Bann, der ihn süchtig nach dem einmaligen Band mit seiner Katze macht.

Wissenschaftliche Hinweise zur Bindung und warum sie nebensächlich sind

Interessanterweise bestätigt die Wissenschaft, dass Katzen durchaus emotionale Bindungen zu ihren Menschen aufbauen können. In einem Experiment der Oregon State University wurde Katzen die Gelegenheit gegeben, in einer fremden Umgebung auf ihre Besitzer zu treffen. Dabei verhielten sich die meisten Katzen ähnlich wie kleine Kinder: Sie erkundeten neugierig das Terrain, kehrten aber immer wieder zu ihrem Menschen zurück, um bei ihm Halt und Schutz zu suchen. Auch der Oxytocin-Spiegel, der in Verbindung mit Gefühlen wie Geborgenheit und Zuneigung steht, stieg bei den Katzen, wenn sie Zeit mit „ihren“ Menschen verbrachten.

Doch braucht ein echter Katzenliebhaber solche wissenschaftlichen Studien, die die Zuneigung seiner Katze bestätigen sollen? Wohl kaum. Der wahre Katzenfreund weiß es längst auch so – denn jeder Blick seines samtpfötigen Lieblings, jedes bedächtige Kreisen um das Sofa, das bedeutet: „Ich bin hier und du bist mein Mensch!“ geht so viel tiefer als jede noch so ausgeklügelte Studie.

Was es bedeutet, von einer Katze geliebt zu werden

Von einer Katze geliebt zu werden, ist eine Erfahrung, die Bescheidenheit lehrt. Eine Katze macht ihren Menschen nicht zu ihrem Mittelpunkt, sie fordert auch ihrerseits keine absolute Hingabe, sondern gewährt – leise und hintergründig – Einblicke in ihr Innerstes. Katzenliebhaber, die die Geduld und den Blick für diese leisen Zeichen der Liebe entwickelt haben, empfinden diese Zuneigungsbekundungen innig und fast ehrfurchtsvoll. Sie erzählen von ihrer Katze als einem Wesen, das sie gewählt hat und dessen Nähe, wann immer sie gewährt wird, für sie ein unendlich kostbarer Schatz ist.

Vielleicht lässt sich das Besondere dieser Liebe folgendermaßen beschreiben: Eine Katze ist ein Freund, der dir die Freiheit schenkt, du selbst zu sein, während sie zugleich frei und ebenfalls sie selbst bleibt. In einer Welt voller Erwartungen und Bedingungen öffnet uns die Katze die Tür zu einer Freundschaft, die auf tiefem gegenseitigem Respekt beruht – gut möglich, dass dies am Ende die tiefste Form der Liebe ist.

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