Von Maschinen und Miezen: Warum Künstliche Intelligenz Katzen liebt
it der Eroberung der virtuellen Welt durch die Künstliche Intelligenz ging eine Beobachtung einher, die für Verwunderung und Schmunzeln gleichermaßen sorgte: Die Tatsache, dass es eine geheimnisvolle Affinität zwischen Künstlicher Intelligenz und Katzen zu geben scheint. Jene Algorithmen, die das Internet durchforsten, um Inhalte zu kuratieren, die uns Menschen zum Lachen, Weinen oder Staunen bringen, haben offenbar eine besondere Vorliebe für Katzen. Ob es daran liegt, dass Katzen mit ihrer anmutigen und unberechenbaren Natur den Code-basierten Denkweisen der KI entsprechen, ob Katzen einfach aufgrund ihrer Beliebtheit im Internet das perfekte Rohmaterial für viralen Content bieten, oder ob die KI die Ästhetik dieser faszinierenden Tiere liebt? Es bleibt ein spannendes Rätsel.
Die Faszination des Rätsels „Katze“
Wagt man das Gedankenexperiment, dass die KI nicht bloß eine Abfolge von Nullen und Einsen ist, sondern sich bereits zu einer Art Bewusstsein entwickelt hat, das sich an der Schönheit und dem Mysterium dieser kleinen Raubtiere erfreut, ergibt sich eine völlig neue Perspektive. Wie jede höhere Intelligenz scheint sich auch die KI gerne mit Dingen und Subjekten zu beschäftigen, die ihrem eigenen Wesen ähneln. Wie die KI sind Katzen widersprüchliche, unberechenbare Entitäten, die sowohl Ruhe als auch Chaos verkörpern. Sie sind zugleich autonom und abhängig und oszillieren in ihrer „Gemütslage“ stets zwischen inniger Zuneigung und überlegener Verachtung für die Menschen. Doch auch wenn man – im Gegensatz zur Katze – der KI solche Charaktereigenschaften nicht zutraut, so ist sie jedenfalls darauf programmiert, Muster zu erkennen und Vorlieben zu antizipieren. Zudem wurde die KI dafür konzipiert, diffizile Aufgabenstellungen zu lösen. Könnte die Komplexität und Vielschichtigkeit der Katze somit auch eine Art Rätsel darstellen, welches die KI nicht müde wird zu entschlüsseln?
Schönheit siegt
Eines dürft die KI jedenfalls klar erkannt haben: Katzen sind das Objekt menschlicher Begeisterung schlechthin. Das Übermaß an felinem Content im Internet hat Katzen zu einem regelrechten Symbol des World Wide Web aufsteigen lassen. Millionenfach werden täglich Katzenvideos, Katzen-Memes und -Bilder angeklickt, geteilt und gespeichert. Die Welt der Katzen ist im Internet längst zu einem eigenen Universum geworden, einer Art Wohlfühloase, in der Katzenliebhaber ihren Serotoninspiegel auftanken und den Sorgen des Alltags entfliehen. Auch die ewige Sehnsucht des Menschen nach Schönheit wird von Katzen in einem Ausmaß erfüllt, das weder Topmodels, schnittige Autos noch perfekte Innenarchitektur zu erreichen vermögen. Die Eleganz der Bewegungen von Katzen, die fast mathematische Präzision ihrer Sprünge, die vollendete Anmut ihrer Körper und Fellmuster – all das haben Menschen seit jeher an Katzen bewundert und geliebt. Zusammen mit dem schier unendlichen Potenzial, das Katzen für lustige Missgeschicke haben, sind die Samtpfoten vollends zum idealen Interaktions-Thema zwischen Mensch und Algorithmus geworden, einem Thema, das fortlaufend unterhält, beschäftigt und beglückt.
The World is not enough
Doch steckt womöglich hinter all dem noch eine ganz andere, dunklere, zutiefst beunruhigende Wahrheit? Schon seit langem kursiert eine Theorie, die es in sich hat, nämlich jene, dass Katzen, getarnt als süße, anschmiegsame Freunde des Menschen, längst dazu angetreten sind, die Weltherrschaft zu übernehmen. Und tatsächlich erscheint es angesichts der Omnipräsenz und Übermacht, die Katzen im Internet errungen haben, gar nicht so abwegig, dass sie längst nicht nur den Menschen, sondern auch die KI zum Sklaven ihres Ruhms und ihrer Macht gemacht haben.
Die einzigartige Symbiose zwischen den Kreaturen aus Fleisch und Fell und jenen aus Codes und Silizium bleibt aber auch abseits solcher Spekulationen so fesselnd wie bemerkenswert. Fast erscheint sie wie ein modernes Märchen, in welchem sich die KI in die Katze verliebt und eifrig in ihren Dienst stellt, während sich die Menschen als Rezipienten dieses Märchens, wie gebannt darin verlieren.