Was Katzen erzählen: Die geheimnisvolle Kunst der telepathischen Katzen-Kommunikation

s gibt Menschen, die behaupten mit Katzen sprechen zu können. Jedoch nicht im herkömmlichen Sinn von „Miez-miez“ oder „Kätzchen komm!“, sondern auf eine stille, feinsinnige und beinahe magische Weise: telepathisch, intuitiv, medial. Sie behaupten, sie könnten mit einer Katze in Kontakt treten und erfahren, was sie wirklich denkt, fühlt und sogar über ihre Menschen sagt. Was auf den ersten Blick unglaubwürdig oder verrückt klingt, entpuppt sich bei näherer Betrachtung als höchst aufschlussreiches, spannendes und immer wieder auch zutiefst berührendes Phänomen: die sogenannte Tierkommunikation. Die Geschichten und Erfahrungen der Tierkommunikatoren sind nicht nur faszinierend, sondern werfen auch ein neues Licht auf das Seelenleben unserer schnurrenden Mitbewohner. Von Telepathie über Geisterwahrnehmung bis hin zur erstaunlichen Antizipation menschlicher Rückkehr gibt es zahlreiche verblüffende Fälle, in denen Katzen Menschen ihre übersinnliche Überlegenheit zu demonstrierten scheinen.
Der stille Dialog – Was ist Tierkommunikation?
Tierkommunikation basiert auf der Idee, dass alle Lebewesen auf einer energetischen Ebene miteinander verbunden sind – jenseits von Sprache und Lauten. Ähnlich wie bei Telepathie wird davon ausgegangen, dass es möglich ist, Gedanken, Gefühle und Bilder zwischen Mensch und Tier auszutauschen. Voraussetzung dafür ist eine ruhige, meditative Haltung, Empfänglichkeit und das Vertrauen, dass die eigene Intuition keine Halluzination ist, sondern als Kommunikationskanal fungiert, wobei sie sich häufig Metaphern und Sinnbildern bedient. Die Methoden, der jeweiligen Tierkommunikatoren sind oft ähnlich, dennoch findet jeder auf individuelle Weise Zugang zum Tier. Julia L., eine ausgebildete Tierkommunikatorin aus Bayern beschreibt das so:
Es ist wie ein inneres Gespräch, das plötzlich da ist, ich setze mich hin, stimme mich auf die Katze ein und dann höre ich ihre Stimme in meinem Inneren – mal klar wie ein Gedanke, mal eher wie ein Gefühl oder ein Bild.
Die Schweizer Tierkommunikatorinnen Sarah und Margit Hulliger legen in einer Reportage des Schweizer Rundfunks ihre Methode ebenfalls sehr klar dar: Eine meditative Einstimmung, gefolgt von dem, was sie als telepathische Empfindung bezeichnen – nicht Worte, sondern lebendige Emotionen und Bilder. „Hellhörigkeit“ spielt für Sarah Hulliger dabei eine besonders wichtige Rolle:
„Ich höre die Stimme des Tieres in meinem Kopf, der Hellsinn des Hörens ist bei mir besonders stark ausgeprägt.“ Sarah Hulliger
Auch die Kommunikation selbst verläuft bei jedem „Katzenflüsterer“ unterschiedlich: Die deutsche Tierkommunikatorin Christine Beckmann charakterisiert ihren Austausch mit Katzen folgendermaßen:
„Ich erlebe in diesem Moment einen Perspektivenwechsel. Ich bin dann sozusagen das Tier. Ich weiß nicht mehr, als das Tier weiß, aber ich kann sehr genau beschreiben, wie es sich fühlt, was es für Wünsche hat…“ (Christine Beckmann, Tierkommunikatorin, April 2014)
Die renommierte amerikanische Tierkommunikatorin Penelope Smith (https://animaltalk.net/), die seit den 1970er Jahren als Tiermedium tätig ist, gibt in ihrem Buch Animal Talk ebenfalls Einblicke in ihre telepathische Kommunikationsweise mit Katzen und anderen Tieren und gibt jedem, der sich darin versuchen will, folgenden inspirierenden Rat zum Einstieg:
„Sigh like the wind – open your arms, your chest, your heart – and all creatures will hum to you.“ („Seufze wie der Wind – öffne deine Arme, deine Brust, dein Herz – und alle Lebewesen werden zu dir summen.“)
Smiths poetische Worte beschreiben auf berührende Weise ihren emotionalen Zugang zur Kommunikation mit Tieren: als eine Schwingung, als energetisches Empfinden, das mit Offenheit von selbst eintritt.
Was Katzen erzählen
Die Bandbreite dessen, was Katzen mitteilen, ist überraschend tiefgründig – und gelegentlich höchst amüsant. Tierkommunikatiorin Julia L. berichtet von einer Siamkatze namens Momo, die ihrer Besitzerin regelmäßig auf die Tastatur sprang, wenn diese arbeitete. Die Katze beschwerte sich telepathisch über „den Mangel an Wertschätzung“ und dass sie „künstlerisch viel mehr draufhätte als dieses Excel-Zeugs“. Julia empfahl, Momo ein eigenes Zeichenbrett für Katzen (eine magnetische Tafel, die auf Pfotendruck reagiert) zu geben. Die Katze malte darauf dreimal täglich. Ob aus Protest oder künstlerischer Berufung, weiß man nicht – aber sie ließ seitdem die Tastatur ihrer Halterin in Ruhe.
Die deutsche Tierkommunikatorin Wiebke Haas teilt auf ihrem TikTok-Kanal Wiebke’s Fellfunk Erfahrungen mit Katzen und anderen Tieren. Sie erzählt dort unter anderem zwei Anekdoten mit Katzen, die sowohl erheitern, als auch verblüffen: Eine Katzenbesitzerin, die ihre Katze ausschließlich in der Wohnung hält, machte sich Sorgen, dass ihr Liebling das Leben in Freiheit und das Jagen vermissen würde. In der Antwort, die die Tierkommunikatiorin erhielt, zeigte die Samtpfote erstaunliche Selbstreflexion beziehungsweise Sinn für Lebensart: Sie meinte, dass sie froh sei, in der Wohnung ihre bequemen Schlafplätze, regelmäßigen Mahlzeiten und ein sicheres Leben zu genießen. Auch fühle sie sich als „kultivierte Katze“, die sich nicht mehr dem rohen Jagdtrieb und Blutrausch hingeben wolle, da sich das nicht für sie zieme. Vögel vom Fenster aus zu beobachten, das würde ihr völlig genügen. Die zweite Geschichte war die eines flauschigen roten Katers, der als Freigänger ein beträchtliches Revier hatte. Seine Besitzerin wollte wissen, ob er öfter in Konflikte mit anderen Katern und Katzen geraten würde und ob er darunter litt. Doch der Kater zeigte sich äußert selbstbewusst als Herr der Lage: Er erzählte davon, dass ihn die anderen Katzen im Revier respektierten und er als natürliche Autorität praktisch nie kämpfen müsste, da er der König seines Gebiets sei, was seiner Meinung nach nicht unwesentlich an seiner buschigen „Löwenmähne“ liegen würde.
Andere Katzen zeigten wiederum ihr großes Einfühlungsvermögen und mütterliche Instinkte. Tierkommunikatorin Christine Beckmann erzählte von einer älteren Maine-Coon-Dame, die in einer Sitzung offenbarte, dass sie sich große Sorgen um das Kind ihrer Familie machte. „Der Junge hat Angst vor der Schule, das spüre ich – er weint oft, wenn die Tür zu ist“, lautete ihre Botschaft. Die Eltern, die der Tierkommunikation zunächst skeptisch gegenüberstanden, bestätigten dies mit Erstaunen. Sie beschlossen, offener mit ihrem Sohn zu sprechen – und auch der Katze Aufmerksamkeit für ihre Fürsorge zu schenken.
Liebe, Eifersucht, Lebenssinn – Katzengedanken ganz menschlich?
Erstaunlich oft berichten Tierkommunikatoren von sehr „menschlichen“ Themen in den Gedanken der Katzen: Eifersucht auf neue Partner, Frustration über leere Futterschüsseln, tief empfundene Dankbarkeit nach einer Rettung aus dem Tierheim… Katzen beobachten ihre Menschen sehr genau und sparen auch nicht damit, sie mitunter recht hart zu beurteilen.
So auch in einer Anekdote des Tierkommunikators Andreas M. aus Hamburg: „Eine Katze meinte einmal zu mir: ‚Sie (die Besitzerin) tut so selbstbewusst, aber eigentlich hat sie Angst, alleine zu sein.‘ Als er die Botschaft der Katze ihrer Besitzerin mitteilte, brach diese unvermittelt in Tränen aus – doch diese Katharsis war der erste Schritt zu einer persönlichen Veränderung der Katzenhalterin. Solche Fälle demonstrieren die unvergleichliche Sensibilität und Tiefe der Wahrnehmung von Katzen. Zudem zeigen sie den therapeutischen Mehrwert von Tierkommunikation auch für die Menschen.
Besonders erstaunlich ist, wenn Tierkommunikatoren davon berichten, dass manche Katzen in den Sitzungen ihre philosophischen und selbstreflexiven Qualitäten offenbarten. In ihrem Buch „When Animals Speak, einer Fortführung ihres Hauptwerks, schildert Penelope Smith die Lebenserkenntnis und Weltsicht der Katze Lucretia:
„When I was young, I was a most beautiful but unappreciated cat. … Now I realize I am wise and am blooming like a flower. … I love to watch the sky…it is so beautiful… I am not the same. I am a new cat, a princess… I am happy to have told my story.“ (bodaciousluvbunny.tripod.com)
Skeptiker der Tierkommunikation führen mit Vorliebe das Gegenargument der Projektion ins Feld. Natürlich ist es denkbar, dass wir eigene Gedanken und Gefühle auf unsere Katzen projizieren. Wer sich jedoch ernsthaft mit Tierkommunikation beschäftigt, weiß, dass die Wahrheit wesentlich komplexer ist.
Wissenschaft vs. Praxis
Die wissenschaftliche Anerkennung der Tierkommunikation ist – wenig überraschend – nicht gegeben. Im akademischen Milieu gilt sie als esoterisch, anekdotisch, subjektiv und unseriös. Und dennoch arbeiten immer mehr Tierärzte, Verhaltensberater und sogar Tierheime zumindest punktuell mit Tierkommunikatoren zusammen – etwa bei schwer traumatisierten Tieren, bei Fragen zum Lebensende der Tiere oder um herauszufinden, was ihnen fehlt, wenn sie unklare Symptome zeigen.
Wie man an Informationen zur Befindlichkeit der Tiere auch aus der Distanz herankommen kann, erklärt Sarah Hulliger so: Die Kontaktaufnahme mit der Katze erfolgt zunächst per Foto, dann mittels halbstündigem Telefonat mit dem Katzenbesitzer. Hulliger erfragt dann Schmerzen oder Wohlgefühl der Katze und spürt die Symptome mitunter tatsächlich im eigenen Körper, wodurch sie die Problemzonen oft akkurat orten kann. Hulliger erzählt, wie sie bei einer Sitzung ein Pieksen im Bein verspürte, das später vom Tierarzt bei der Katze diagnostiziert werden konnte. Auch Hintergründe zu Fressverhalten und anderen Auffälligkeiten, die Katzenhaltern Kopfzerbrechen bereiten, kann Hulliger auf diese Weise in Erfahrung bringen.
Die erstaunliche Treffsicherheit vieler Tierkommunikatoren überzeugt mittlerweile immer mehr schulmedizinische Veterinäre und führt dazu, dass sie sich alternativen Methoden gegenüber öffnen: „Ich kann nicht erklären, wie es funktioniert“, sagt eine Tierärztin aus Berlin, „aber ich habe erlebt, dass es funktioniert. Wenn eine Katze plötzlich wieder frisst, nachdem eine Tierkommunikatorin mit ihr gesprochen hat, dann interessiert mich ehrlich gesagt nicht, ob das wissenschaftlich erklärbar ist.“
Ein letztes Miau
Der Tod ist ein Teil des Lebens – und Katzen begegnen ihm mit einer Haltung, die viele Tierkommunikatoren als still, würdevoll und erstaunlich bewusst beschreiben. Eine der bekanntesten Stimmen zu diesem Thema ist die bereits erwähnte Tierkommunikatorin Penelope Smith, die in ihrem Buch „Animals in Spirit: Our Faithful Companions‘ Transition to the Afterlife“ eindrücklich schildert, wie Tiere, insbesondere Katzen, ihren Übergang vom Leben in den Tod wahrnehmen. Smith beschreibt zahlreiche Fälle, in denen Katzen ihren Menschen schon Tage vor ihrem Tod in klaren inneren Bildern oder Gefühlen mitteilen, dass ihre Zeit gekommen ist. Die große Mehrzahl dieser Botschaften enthält keine Angst – vielmehr eine stille Akzeptanz und manchmal sogar eine Art liebevolle Fürsorge für den zurückbleibenden Menschen:
„Ich gehe bald. Aber es ist in Ordnung. Du brauchst keine Angst zu haben. Ich bleibe bei dir – nur in einer anderen Form.“(aus einem übermittelten Gespräch einer sterbenden Katze mit ihrer Halterin, zitiert bei Penelope Smith)
Auch die deutsche Tierkommunikatorin Patricia Burkhart Smith (nicht zu verwechseln mit Penelope) hat sich auf das Thema Sterbebegleitung bei Tieren spezialisiert. Sie berichtet, dass Katzen oft einen sehr klaren, fast spirituellen Zugang zum Thema Tod haben. In ihren Sitzungen erfährt sie immer wieder, dass Katzen diesen Übergang nicht als „Ende“, sondern als Verwandlung erleben.
In einem Interview mit dem Online-Magazin Weiß sagte Smith:
„Viele Katzen beschreiben mir den Tod wie ein sanftes Hinübergleiten – als würden sie eine Lichtschwelle übertreten. Einige erzählen auch, dass sie von Lichtwesen oder verstorbenen Tiergefährten empfangen werden. Es klingt fast wie eine Heimkehr.“
Was für viele Menschen tröstlich ist: Smith betont, dass Katzen oft bewusst den Ort und Moment ihres Sterbens wählen – nicht selten ziehen sie sich dafür zurück, manchmal jedoch bestehen sie auch darauf, in der Nähe ihres Menschen zu bleiben. Die Entscheidung ist oft individuell, aber immer innerlich geführt. Ein weiterer bewegender Aspekt: Einige Katzen senden auch nach ihrem Tod noch Zeichen – sei es durch ein vertrautes Geräusch, einen Traum oder das plötzliche Gefühl von Nähe und Wärme. Für Tierkommunikatoren ist das nichts Ungewöhnliches, sondern ein letzter Gruß: ein „spirituelles Miau“, das bleibt. Eine Erfahrung, die auch Sarah Hulliger mit ihrer verstorbenen Katze machte:
Ob man an telepathische Katzenkommunikation glaubt oder nicht – die Geschichten aus dieser Welt sind zumindest eine Einladung, unsere Katzen nicht nur als süße Kuschelwesen, sondern als fühlende, denkende Individuen wahrzunehmen. Vielleicht ist das wahre Geheimnis gar nicht, dass Katzen uns etwas erzählen, sondern wie wir lernen können, wirklich zuzuhören. Was uns die vielen Anekdoten aus der Tierkommunikation zweifellos lehren ist, dass wir unsere Samtpfoten niemals unterschätzen dürfen. Denn, wie eine besonders weise Perserkatze einmal telepathisch formulierte:
Die Menschen glauben, sie hätten uns adoptiert. Dabei haben wir sie auserwählt.
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