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Der Kater in „Breakfast at Tiffany’s“: Ein stummer Vermittler der Liebe

Elegante Katze mit edlem Collier in einer Schachtel, die einer Tiffany-Geschenkbox ähnelt
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er aus dem Jahr 1961 stammende Film „Breakfast at Tiffany's“ nach einer Romanvorlage von Truman Capote wurde vor allem durch Audrey Hepburns legendäre Verkörperung der Hauptfigur zu einem Filmklassiker mit Kultstatus unter Cineasten. Dass in der Geschichte über ein glamouröses Partygirl mit Bindungsangst ausgerechnet ein Kater eine zentrale Rolle spielt, verleiht dieser Filmperle besonderen Charme und auch Tiefgang. Der rot getigerte, namenlose Kater, der von Hepburns Charakter Holly Golightly schlicht „Kater“ genannt wird, ist mehr als ihr tierischer Freund und Mitbewohner, er ist zugleich auch Symbol für Hollys innere Zerrissenheit zwischen Freiheitsdrang und Sehnsucht nach Liebe. Im Laufe der Handlung erweist sich „Kater“ als bedeutsam für die Entwicklung der Liebesgeschichte zwischen Holly und ihrem Nachbarn Paul.

Wenn ich irgendwo ein Fleckchen finde, wo ich dasselbe Gefühl habe wie bei Tiffany, dann kauf ich mir ´ne Einrichtung und geb der Katze einen Namen.

Audrey Hepburn als Holly Golightly in Frühstück bei Tiffany

Ein namenloser Kater als Protagonist

Holly, der Freiheit und Unabhängigkeit über alles gehen, betrachtet den Kater nicht als ihren Besitz, sondern – ganz wie sich selbst – als freien, unabhängigen Geist. Dass Holly sich weigert, „Kater“ einen richtigen Namen zu geben, ist Ausdruck ihrer Angst vor Nähe und Verbindlichkeit: Um ihre Autonomie zu wahren, weigert sie sich, sich festzulegen – weder auf einen festen Wohnort noch auf eine Beziehung. „Kater“ fungiert als tierisches Symbol für die Attribute der Protagonistin und ist zugleich Spiegel ihrer Seele.

Ein tierisches Symbol für Unabhängigkeit und Freiheit

Das freie und freizügige Lotterleben der immer auf dem Sprung befindlichen Holly Golightly (man beachte den vielsagenden Namen!) bekommt jedoch eine neue Dynamik, als der junge mittellose Schriftsteller Paul Varjak, gespielt von George Peppard, in das Appartement über ihr einzieht. Ähnlich wie Holly führt auch er ein provisorisches Leben ohne echte Bindungen und Verpflichtungen. Während Holly von finanziellen und materiellen Zuwendungen älterer Liebhaber lebt, ist Paul von den Spenden einer ebenfalls älteren, ihm amourös zugetanen Mäzenin abhängig. Beide erkennen zunächst im Anderen einen Verbündeten und Seelenverwandten, doch mit der Zeit keimt eine zarte Liebesbeziehung auf, der sich Holly, je intensiver sie wird, mehr und mehr zu entziehen versucht. Die Handlung von Hollys ambivalenter Beziehung zu „Kater“ ist wie ein ständiger Kommentar zum Status ihrer Beziehung zu Paul interpretierbar, so wird beispielsweise auch Paul von Holly nicht bei seinem Namen, sondern „Frank“ genannt.

Liebe siegt

Am Deutlichsten wird dieser Parallellauf der „Kater“- und der Liebes-Geschichte am Höhe- und gleichzeitig Schlusspunkt der Handlung: Holly hat Angst vor ihren Gefühlen für den mittellosen Paul und will ihr gediegenes Partyleben fort finanzieren, indem sie den Avancen eines älteren Liebhabers nachgeben und wegziehen möchte. „Kater“, der in ihrem neuen Leben keinen Platz mehr hat, setzt sie Impuls getrieben ausgerechnet in einer regnerischen Nacht in den Straßen New Yorks aus.

Paul folgt Holly, macht ihr einen Heiratsantrag und bittet sie, bei ihm zu bleiben. Holly, die zunächst panisch wegläuft, kehrt schließlich reuig zu Paul zurück. Im strömenden Regen machen sich beide auf die Suche nach dem armen verstoßenen Kater, den sie letztlich wiederfinden und den Holly weinend in die Arme schließt. Sie hat nun erkannt, dass „Kater“ zu ihr gehört und ihn zurückzulassen, einem Verrat an sich selbst gleichkäme.

Die Wiedervereinigungsszene am Ende des Films ist nicht nur eine Versöhnung Hollys mit „Kater“ und Paul, sondern ein Zeichen dafür, dass sie schließlich bereit ist, sich der Liebe zu öffnen und Verantwortung zu übernehmen. Das äußert sich auch in Hollys Schlussbemerkung, sich jetzt doch einen richtigen Namen für ihren rot getigerten Gefährten zu überlegen.

So ist der tierische Protagonist am Schluss der Handlung vom Symbol für die Freiheit und Unabhängigkeit der bindungsängstlichen Heldin zum Vermittler der Liebe zwischen Holly und Paul geworden.

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